Allein die schiere Anzahl an Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und Ideen, die man ausprobieren kann, können dabei fordernd oder sogar überfordernd sein.
Bei der Karriere-Entscheidung der sog. Millennials (20 bis 30-jährige) rücken Startups immer mehr in den Fokus. Wenn wir uns anschauen, was die Millennials zu Startups zieht, dann ist es vor allem der Raum für Innovation und Flexibilität, der gegenüber einem vielleicht sicheren Job bei einem Konzern gewinnt. Neue Studien haben zudem gezeigt, dass mehr als die Hälfte der 20 bis 30-Jährigen für ein Startup arbeiten wollen.
Während die Arbeitsatmosphäre in einem Startup das Potenzial hat, ein kreativer Hafen für diese Generation zu sein, bringt eine Firma zu gründen ein gewisses Risiko mit sich. Laut einem Artikel im Forbes-Magazin von Unternehmer Neil Patel, scheitern 90 Prozent aller Startups. Obwohl das ein ernüchternder Prozentsatz ist, den man vor der Gründung mit bedenken sollte, lohnt es sich trotzdem diesen Schritt zu wagen. Denn durch die Gründung einer Firma - der Unternehmerischen Reise bis zum Erfolg oder eben auch Scheitern - kann man viele wertvolle Erfahrungen sammeln.
Vor allem bei Tech-Startups könnte man unzählige Erfahrungen aufzählen. Aber die wichtigsten Erfahrungen kann man auf wenige, aber äußerst wichtige Faktoren beschränken, die im Nachfolgenden aufgelistet werden.
Es ist überlebenswichtig für einen Unternehmer in der Tech-Branche so realistisch wie möglich zu bleiben. Wie motivierend und inspirierend eine Startup-Idee auch sein mag, sie muss auch immer mit dem nötigen Realismus – sprich Zahlen und Fakten – angereichert werden. Dies ist zuerst einmal außerordentlich wichtig für eine gute Finanzierung zu gewährleisten, aber auch um später die Ausgaben intelligent steuern zu können.
Nachfrage nach dem Produkt oder der Dienstleistung ist laut Fortune auf Platz Eins der Gründe, warum Startups scheitern. Der ideologische Ansatz von Startups bei der Entwicklung des Produkts, welches der Markt nicht braucht und die Hoffnung diesen vom Gegenteil zu überzeugen, hat oft geringe Erfolgsaussichten.
Bill Gross sieht in seinem aufschlussreichen Tedtalk von 2015 das Timing der Produktveröffentlichung als einer der wichtigsten Faktoren, die über den Erfolg bzw. das Scheitern eines Startups entscheiden. Exzellente Beispiele hierfür sind Uber und Airbnb. Beide starteten zu Zeiten der Wirtschaftskrise, als der Bedarf an einem extra Einkommen stetig wuchs.
Obwohl dieser Grund laut Fortune nur auf Platz 3 der CBInsights 101 Postmortem-Analyse von gescheiterten Startup Gründern gewählt wurde, ist das einer der Gründe, der meiner Ansicht nach, viel mehr beachtet werden sollten. Denn ein gutes Team bildet den Kern aus dem langfristig der Erfolg eines Startups wächst (vielleicht sogar mehr als die Idee für das Startup selbst).
Zusätzlich bilden die Unternehmenskultur und eine starke Teamdynamik zweifelsfrei die Eckpfeiler für den Erfolg einer Firma. Beide sind natürlich ebenso ausschlaggebend für die richtige Besetzung von offenen Stellen. Welchen Ansatz man bei der Zusammenstellung eines erstklassigen Teams beachten sollte, ist dabei ein immer wiederkehrendes Thema. Oft wird ein komfortabler oder sog. „Safe“-Ansatz vorgezogen, anstatt sich mehr auf die eigenen Stärken und dem unausgeschöpften Verbesserungspotenzial zu widmen.
Während es vielleicht gut ist „better safe than sorry“ zu sein, sollten wir nicht den Hauptantrieb vergessen, warum Talente sich für ein Startup entscheiden: Nämlich die Chance auf mehr Verantwortung und Eigenständigkeit in der täglichen Arbeit zu haben. Das letzte was sie suchen ist Uniformität und einen Arbeitsplatz, an dem sie sich nicht weiterentwickeln können.
Bei Talent Tree möchte ich einen NO ABCD (no Assuming, no Blaming, no Complaining, no Defending) Kultur einführen und so sichergehen, dass die Kommunikation im Team auf professioneller Ebene geführt wird. Schließlich sollten wir uns bewusst machen, das Startups nicht nur durch eine Produktidee die Welt zu einer besseren machen, sondern auch von innen heraus Veränderungen voran treiben. Die neue Unternehmenskultur der Startups – sprich eine kritische und hinterfragende Denkweise zusammen mit einem offenen und kollegialen Umgang – ist es, die das junge Unternehmen aber auch das Team in ungeahnte Höhen wachsen lässt.