Zwei bekannte Deeptech Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrtbranche haben ihre Headquarters in der Nähe von München. Isar Aerospace in Ottobrunn und der Flugtaxi Entwickler Lilium in Oberpfaffenhofen. Das Besondere daran: dieser eVTOL Flugzeugtyp startet, schwebt und landet senkrecht mit dem Antrieb von elektrischer Energie. “VTOL” steht dabei für Vertical Take-Off and Landing. eVTOL-Technologien basieren auf neuen technologischen Verbesserungen, die in Batterien und Elektromotoren eingesetzt werden. Im Beispiel des Flugtaxis führen sie zu einem sicheren, leisen und günstigen Betrieb.
Diese Deeptech Firmen möchten in den kommenden Jahren die Möglichkeit zu Reisen grundsätzlich verändern. Die Flugtaxis von Lilium bringen Menschen emssionsfrei in die dritte Dimension und erlauben schnelle Mobilität innerhalb nahegelegener Städte. Dabei werden Straßen entlastet und gleichzeitig die Umwelt geschont, da es zu keinem Bau von Straßen oder Schienen kommt. Dieses Geschäftsmodell vereint den gesellschaftlichen Trend nach Nachhaltigkeit und Umdenken mittels einer disruptiven Technologie. Im Ursprung durch Grundlagenforschung und in Folge durch Prototypen, Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle erprobte Unternehmen zeichnen Deeptech Firmen aus. Diese verbinden oftmals interdisziplinär Experten aus der Hardware, der Software, der Robotik, des Maschinenbau und Luftfahrt sowie weitere Ingenieursdisziplinen. So entstehen differenzierte einzigartige und mächtige Geschäftsmodelle mit besonderem Potential für Disruption.
Am Münchner Markt herrscht eine hohe Kompetenz an digitalen Innovationen mit ingenieurs- und wissenschaftlichem Hintergrund. Diese Kombination bietet den idealen Nährboden für Deeptech Unternehmen in der bayerischen Landeshauptstadt. In Berlin entstehen zwar weiterhin die meisten Startups, allerdings mit Fokus auf den Endverbraucher. Im Gegensatz dazu sprechen Deeptech Unternehmen den B2B-Bereich an. In München profitieren Startups von der Nähe zu den umliegenden Großkonzernen und deren Erfahrungsschatz und Wissen im B2B-Bereich, auf den sie einfacher zugreifen können. Das Startup AITME, das vollautomatisierte Küchen für Unternehmen anbietet, wurde beispielsweise in Berlin gegründet, aber das Tech-Team in München aufgebaut, da hier das Talent für Robotik zu finden ist.
In München haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Mobilität an Relevanz gewonnen. Dies geht auf die Politikstrategie der “High Tech Offensive” der CSU zurück. Bereits 1999 wurde hier eine sogenannte Clusterpolitik eingeführt, die darauf abzielte die Infrastruktur zu stärken, Kooperationen zwischen Unternehmen zu fördern und auf den Forschungs- und Finanzsektor ausgerichtet war. Durch den starken Fokus auf fünf Technologiefelder wurde in München politisch frühzeitig der Grundstein für die Entwicklung von Deeptech Unternehmen gelegt. Seit 2019 steht die “High Tech Agenda” auf dem Plan, die weiterhin diese Bereiche stark nach vorne bringt und fördert.
Zusätzlich gibt es in München zahlreiche, extrem hoch qualifizierte und junge Arbeitskräfte. Die beiden Top Universitäten LMU und TUM sind hier angesiedelt. Als Werkstatt für Innovation und die Startup Schmiede schlechthin gilt das Center for Digital Technology and Management (CDTM), das gemeinsam von der LMU und TUM betrieben wird. Die Gründungsimpulse und Startup Erfolgsraten, die daraus hervorgehen, sind vergleichbar mit denen von der us-amerikanischen Stanfort und MIT-University.
Im kürzlich erschienenen Gründungsradar steht die TUM mit 57,2 von 60 insgesamt erreichbaren Punkten in Sachen Entrepreneurkultur auf Platz 1 aller deutschen Universitäten. Pro Jahr werden von TUM-Studenten etwa 80 Tech-Startups gegründet. Als besonders innovativ gilt das Hyperloop Projekt von TUM-Studenten aus München. Ziel dieses Hochgeschwindigkeits-Transportmittels ist es Menschen und Waren in einer Kapsel durch eine über- oder unterirdische Röhre mit Teilvakuum zu schicken, meist angetrieben durch ein elektromagnetisches Schwebesystem. Dies geschieht in Blitzgeschwindigkeit, da die Kapsel durch das Teilvakuum in der Röhre weniger Luftwiderstand hat. Dieses Beispiel demonstriert die Stärke von Deeptech Unternehmen: die perfekte Ergänzung zwischen Innovation und Forschung. Unter ständiger Berücksichtigung von Kundenmeinungen wird das Produkt mittels neuer Erkenntnisse aus Technologie und Forschung weiterentwickelt, bis es marktreif ist.
Die beiden Universitäten in München bieten optimale Voraussetzungen für die Gründung von Startups. Die Landeshauptstadt hat sich durch Förderungen aus der Politik zu einem extrem relevanten Tech-Hub innerhalb Europas etabliert. Dies zieht globale Großkonzerne an, die Kooperationen mit Startups eingehen. Deeptech Startups profitieren vor allem von den Erfahrungen aus dem B2B-Bereich von Großkonzernen. Diese sind rund um München perfekt angesiedelt, denn auf sie kann zurückgegriffen werden. Doch nicht nur Konzerne sitzen hier, sondern auch viele VC-Investoren, die in Startups investieren. Schlussendlich ist der Standort München auch außerhalb der Arbeitswelt ideal. Mit seiner vielfältigen Kultur, Architektur, der herrlichen Umgebung, die Nähe zu den Bergen und der geringen Kriminalitätsrate bringt München Lebensqualität in sämtliche Bereiche.
Auch viele der Startups, mit denen wir in den letzten Monaten zusammengearbeitet haben, schätzen München sehr. Ob im Bereich der Teleklinic, der Mobility oder innerhalb von IoT und Luftfahrt - als Startup Personalvermittlung haben wir gemeinsam mit unseren Kunden den perfect match gefunden und so unseren Teil dazu beigetragen, dass München das ganz besondere Isar Valley ist und bleibt.