Die Frage, welche Perspektiven es hinsichtlich effektiver Arbeitsmethoden gibt, beflügelte uns zu der "Genius Methods for Entrepreneurs"-Reihe. Cal Newport ist Juniorprofessor für Computerwissenschaften an der Georgetown University. Neben seinen Forschungsarbeiten (wovon er dank Deep Work doppelt so viele in der gleichen Zeit schaffte) ist er passionierter Schriftsteller von insgesamt fünf Büchern, Blogger und Vater zweier Kinder. Das hat er, laut seiner Aussage, einer Fähigkeit zu verdanken: Konzentration im Sinne von Deep Work.Newport geht mit seiner Hypothese noch weiter:"
Deep Work ist eine hervorragende Aktivität, um in einen Flow-Zustand zu kommen. Sie wird heutzutage immer seltener aufgrund von Ablenkungen ausgeübt und zur gleichen Zeit für die Wirtschaft immer wertvoller. Diejenigen, die diese Aktivität zur Fähigkeit entwickeln und es zum Kern ihrer Arbeit werden lassen, werden Erfolg haben."
Mihaly Csikszentmihalyi (unglaublicher Name) begründete den Flow als einen mentalen Zustand völliger Vertiefung und Aufgehens in einer Tätigkeit.WENN IHR MEHR ÜBER DEN FLOW-ZUSTAND LERNEN WOLLT:
Steven Kotler erkrankte mit 30 Jahren an einer Lyme-Borreliose, eine Infektionskrankheit, die wie eine Kombination aus einer extremen Erkältung und einer paranoiden Schizophrenie wirkt. Nach 3 Jahren kam er durch einen Freund zum Surfen und lernte den Flow-Zustand kennen, der zu seiner fast vollständigen Genesung führte. Zwischen zwei Typen von Individuen unterscheidet Newport, die Erfolg in der digitalen Ära haben werden:
Die zwei wichtigsten Charakteristiken dieser Individuen sind die Produktion von Inhalten, Produkten oder Dienstleistungen auf einem Elite-Niveau (hinsichtlich der Geschwindigkeit wie auch der Qualität) und die Fähigkeit, schwierige Herausforderungen anzunehmen, um sie auf diesem Wege zu meistern.Wie eigne ich mir also diese Fähigkeiten an? Wir probierten einige aus und sie halfen uns, den Wert des Outcomes stark zu erhöhen. Daher unsere Empfehlung = 85%.
Um die benötigte Willenskraft für Deep Work zu minimieren und schnell in den Zustand der ununterbrochenen Konzentration zu kommen, benötigt es Routinen wie auch Rituale. Diese implementiert man in seine alltägliche Arbeit, da sie nur so gefestigt werden.Ruhige Momente außerhalb dieser konzentrierten Phasen helfen dabei, besser reinzukommen. Denn laut Newport gibt es pro Tag eine begrenzte Zeit, in der man Deep Work performen kann.Seine Vorschläge sind, Zeitpunkt und Ort für Deep Work festzulegen. Wir haben uns feste Zeiten geplant, in denen wir uns eine ruhige Zone schaffen und es feste Prozesse zum Einstieg in die Arbeitsmaterie gibt. Gefühlt war der Outcome wertvoller und quantitativ konnten wir in kürzerer Zeit mehr Candidate Letter schreiben wie auch große Blöcke an Arbeit effizienter abarbeiten.
Unsere Gehirne sind zum großen Teil darauf programmiert, bei aufkommender Langweile schnell das Smartphone zu checken oder sich digitale Unterhaltung zu suchen. Newport schlägt vor, diese Stimuli in Blöcken zu planen, in denen man sich dem digitalen Äther voll hingeben kann. Das widerspricht zwar seinem Grundsatz, soziale Medien nicht zu nutzen, stellt aber einen Kompromiss dar, wenn sich dies nicht umgehen lässt. Dadurch fühlt es sich auch angenehmer an, wenn man dem Smartphone widerstehen will.
Radikal aus unserer Sicht, denn soziale Medien wie LinkedIn gehören bei Talent Tree zu unserem täglichen Brot. Für 30 Tage auszusteigen, so wie Newport es empfiehlt, ist schlicht nicht möglich. Für Deep Work ist es essentiell, während der geplanten Zeit alle Ablenkungen auszuschalten. Daher sehen wir es als Alternative, das Handy weit von uns entfernt hinzulegen und sich aus allen sozialen Medien abzumelden. Newport schreibt, dass das wichtigste dabei ist, das Internet während der Arbeit nicht mehr zur Unterhaltung zu nutzen. Er schlägt qualitative Unterhaltung als Alternative vor, was die Fähigkeit stärkt, Ablenkungen zu widerstehen und sich besser konzentrieren zu können, und "um vielleicht auch mal zum ersten Mal zu erfahren, was es heißt zu leben, und nicht nur zu existieren."
Newport vermeidet "flache" Arbeit so gut es geht. Tätigkeiten, bei denen der Outcome gering ist, aber man nach außen Geschäftigkeit vorspielt, gehören dazu. Da die Wichtigkeit dieser Art von Arbeit überschätzt und die Zeit nicht gescheit investiert wird, richtet sie sogar Schaden an.Wir haben es selber ausprobiert, indem wir uns jeden Tag einen Block für flache Arbeit einplanen. Jegliche Aufgabe, E-Mail oder Tätigkeit, die wir als nicht dringend einstufen, schieben wir dann in diesen Block. Das half uns dabei, sie effizient abzuarbeiten und sich mit der gewonnenen Zeit wichtigeren Themen zu widmen.Schlussendlich können wir Euch das Buch nur ans Herzen legen. Wenn Ihr Euch noch tiefer mit der Materie beschäftigen wollt, schaut unbedingt in die Arbeiten von Mihaly Csikszentmihalyi rein.Bis dahin wünschen wir Euch eine schöne Woche und weiterhin heißt es: #wegrowstartups